- Frick
- Frịck,1) Gottlob, Sänger (Bass), * Ölbronn (heute zu Ölbronn-Dürrn, Enzkreis) 28. 7. 1906, ✝ Mühlacker 18. 8. 1994; war 1938-50 Mitglied der Dresdner und seit 1953 der Münchner und der Wiener Staatsoper. Er trat auch bei Festspielen (Salzburg, Bayreuth) auf und wurde besonders als Wagner-Interpret, auch als Sarastro (in W. A. Mozarts »Zauberflöte«) bekannt.2) Wilhelm, Politiker, * Alsenz (bei Rockenhausen) 12. 3. 1877, ✝ (hingerichtet) Nürnberg 16. 10. 1946; Beamter, deckte als Mitarbeiter des Münchener Polizeipräsidiums die extremistischen Aktivitäten A. Hitlers und beteiligte sich am 8./9. 11. 1923 an dessen Putschversuch. Nach seiner Haft (1923/24) schloss sich Frick der wieder gegründeten NSDAP an und übernahm, 1924-45 Mitglied des Reichstags, 1925 den Vorsitz ihrer Reichstagsfraktion. Als Innen- und Volksbildungs-Minister in Thüringen (1930/31) war er das erste nationalsozialistische Mitglied einer deutschen Landesregierung. Als Reichsinnenminister (1933-43) hatte Frick auf administrativem Gebiet wesentlichen Anteil am Aufbau der NS-Diktatur und an der Durchführung der Rassengesetzgebung; 1943-45 war er »Reichsprotektor« von Böhmen und Mähren. 1946 verurteilte ihn das Internationale Militärtribunal in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod.G. Neliba: W. F. Der Legalist des Unrechtsstaates (1992).
Universal-Lexikon. 2012.